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Mythos von der Himmelskuh



1-4. Nun geschah es, dass Re erstrahlte - der Gott, der von selber entstand,
nachdem er das Königtum bekleidet hatte, als Menschen und Götter (noch) vereint waren.
Da ersannen die Menschen Anschläge gegen Re,
5-9. denn Seine Majestät war ja alt geworden, und seine Knochen waren Silber,
seine Glieder waren Gold, sein Haar war echter Lapislazuli. Darauf erkannte Seine Majestät die Anschläge, die gegen ihn ersonnen worden waren von den Menschen,
10-14. und da sprach Seine Majestät zu denen, die in seinem Gefolge waren:
"Ruft doch zu mir mein Auge, dazu Schu und Tefnut, Geb und Nut, zusammen mit den Vätern und mit den Müttern,
15-19. die mit mir waren, als ich mich (noch) im Urgewässer (Nun) befand.
Dazu (ruft) noch meinen Gott, den Nun, und er soll seine Gefolgsleute mit sich bringen; doch sollst du sie verstohlen bringen, dass die Menschen (sie) nicht erblicken, dass ihre Herzen nicht fliehen.
Du sollst mit ihnen zum Palast kommen, damit sie ihren trefflichen Rat
20-24. und ich mich (wieder) in das Urgewässer zurückziehe, an den Ort, an dem ich entstanden bin".
Da holte man diese Götter [sogleich], und diese Götter [stellten sich] zu seinen beiden Seiten
und berührten die Erde vor Seiner Majestät, geben
25-29. damit er seine Probleme darlege in Gegenwart des ältesten Vaters, der die Menschen geschaffen hat, dem König des Volkes (Rechit). So sagten sie im Angesicht Seiner Majestät: "Sprich zu uns, auf dass wir hören ~" Darauf sprach Re zu Nun:
30-34. "Du ältester Gott, aus dem ich entstanden bin, und ihr Götter und Ahnen
seht, die Menschen, aus meinem Auge entstanden, sie haben Anschläge gegen mich ersonnen ~ Sagt mir, was ihr dagegen tun wollt, denn wahrlich, ich suche (noch) und kann sie nicht töten, bis ich gehört habe, was ihr dazu sagen wollt ~ "
35-39. Und die Majestät des Nun sprach: "Du mein Sohn Re, du Gott, der größer ist als der, der ihn gezeugt hat und älter als die, die ihn erschaffen haben ~ Nimm deinen Platz (wieder) ein - groß ist die Furcht vor dir,
40-44. denn dein Auge wendet sich gegen die, die Böses gegen dich planen". Die Majestät des Re sprach darauf: "Wisset, sie sind in die Wüste geflohen, denn ihre Herzen sind in Furcht über das, was ich ihnen gesagt habe". Sie aber sprachen im Angesicht Seiner Majestät:
45-49. "Lass dein Auge dahinziehen, dass es sie dir bloßstelle, die sich verschworen haben als Bösewichter. Es gibt kein Auge, das ihm überlegen ist, um sie für dich zu schlagen (so) möge es herabfahren als Hathor ~ " Dann kam diese Göttin (zurück), nachdem sie die Menschen in der Wüste getötet hatte.
50-55. Und die Majestät dieses Gottes (Re) sprach: "Willkommen in Frieden, Hathor, die dem Schöpfer geholfen hat, als ich zu ihr gekommen bin ~" Darauf sagte diese Göttin: "So wahr du für mich lebst, als ich mich der Menschen bemächtigt habe,
55-59. war es angenehm für mein Herz". Und die Majestät des Re sprach:
"Ich werde Macht über sie haben als König, als der, der sie vermindert hat". So war es, dass Sachmet entstand, das Gebräu der Nacht, um in ihrem Blute zu waten
60-64. von Herakleopolis an. Darauf sprach Re: "Ruft mir doch die Boten, die Eilenden, die Schnellen, dass sie dahineilen wie der Schatten eines Körpers ~ " Da wurden diese Boten sogleich herbeigeholt,
65-69. und die Majestät dieses Gottes sprach: "Lauft nach Elephantine und bringt mir viel Ocker ~ " Da wurde ihm dieser Ocker gebracht. Und die Majestät dieses großen Gottes veranlasste,
70-74. dass der" Gelockte", der in Heliopolis ist, diesen Ocker zerrieb. Darauf mahlten Dienerinnen Gerste zur Bierbereitung, und dieser Ocker wurde dem Gemisch hinzugefügt, so dass (es) wie Menschenblut war, und es wurden 7000 Krüge Bier zubereitet.
75-79. Darauf kam die Majestät des Königs von Ober- und Unterägypten Re mit diesen Göttern, um dieses Bier anzusehen. Dann brach der Tag an, an dem die Göttin die Menschen töten sollte
an ihren Tagen, wenn sie nach Süden ziehen. Und die Majestät des Re sprach:
80-84. "Wie schön sind sie doch - ich will die Menschen vor ihr schützen ~ "
Weiter sprach Re: "Tragt sie doch hin zu dem Ort, von dem sie gesagt hat, sie wolle die Menschen dort töten ~ " Dann stand die Majestät des Königs von Ober- und Unterägypten Re früh auf,
(noch) in tiefer Nacht, um diesen Schlaftrunk ausgießen zu lassen.
85-89. Da war das Ackerland eine Wasserflut von drei Handbreit (Höhe), mit Flüssigkeit bedeckt durch die Macht der Majestät dieses Gottes. Diese Göttin ging nun am frühen Morgen aus und bemerkte, dass dieses (Land) überschwemmt war. Ihr Gesicht wurde schön dadurch, und sie trank
90-94. da war (es) lieblich in ihrem Herzen. Trunken kam sie zurück und konnte die Menschen nicht erkennen. Da sprach die Majestät des Re zu dieser Göttin: "Sei willkommen, willkommen,
in Frieden, du Liebliche ~"
95-99. Da entstand die Schöne in Imau. Und die Majestät des Re sprach (weiter) zu dieser Göttin:
"Schlaftrunke sollen für sie bereitet werden an den Jahresfesten, und sie sollen meinen Dienerinnen anvertraut werden". So entstand das Zubereiten der Schlaftrunke als Auftrag der Dienerinnen am Fest der Hathor
100-104. durch alle Menschen, vom ersten Tage an. Darauf sprach die Majestät des Re zu dieser Göttin: "Gibt es eine Pein wegen der schmerzhaften Feuersglut?" Danach entstand jene Zeit der Pein.
Und die Majestät des Re sprach: "Sowahr ich lebe,
105-109. mein Herz ist es allzu müde, mit ihnen zu sein ~ Ich will sie töten, ohne Ausnahme, und nicht gering soll die Reichweite meiner Macht sein~ " Was die Götter sagten, die in seinem Gefolge waren: "Ziehe dich nicht zurück in deiner Müdigkeit, (denn) du bist wirkungsvoll durch das, was du wünschst ~ "
110-114. Dann sprach die Majestät dieses Gotteszur Majestät des (Gottes) Nun:
"Mein Leib ist kraftlos zum ersten Mal, und ich will nicht zurückkehren, dass mich ein anderer angreift". Und die Majestät des Nun sagte:
115-119. "Du (mein) Sohn Schu, dein Auge soll [deinem] Vater als Schutz dienen, und du, (meine) Tochter Nut, du nimmst ihn [auf deinen Rücken] ~ " Da fragte Nut: "Wie meinst (du) das,
120-124. Oh mein Vater Nun ?" Weiter sagte Nut: [...] nicht, Oh Nun". Nut verwandelte sich [in eine Kuh], und da stieg die Majestät des Re auf ihren Rücken. Diese Menschen kamen zurück
125-129. von dem Ort, an den sie geflohen waren, und sie erblickten ihn auf dem Rücken der Kuh.
Da sprachen diese Menschen zu ihm: " [Die . . . haben sich empört] Komme zu uns, damit wir deine Feinde zu Fall bringen, die gegen den Anschläge ersonnen haben, der sie geschaffen hat".
130-134. (Aber) Seine Majestät begab sich zu [seinem] Palast [auf dem Rücken] dieser Kuh,
er kam [nicht] mit ihnen, und so war die Welt nun in Finsternis. Als aber die Welt (wieder) hell geworden war, am frühen Morgen, da waren diese Menschen ausgezogen mit ihren Bogen [und .. ],
135-139. und sie [ ... ] den Arm, um gegen meine Feinde zu schießen. Da sprach die Majestät dieses Gottes: "Böses lasst ihr euch zuschulden kommen, ihr Blutvergießer fern bleibe das Gemetzel von euch ~" Das ist der [Ursprung] des Gemetzels unter den Menschen.
140-144. Und dieser Gott (Re) sprach zu Nut: "Ich habe mich auf deinen Rücken gesetzt, um mich zu erhöhen". "Wie ist das gemeint ?" fragte sie, die Nut, und da hatte sie sich dadurch in die Bewohner der beiden Himmel verwandelt. Die Majestät dieses Gottes sagte:
145-149. "Sei fern von ihnen, (aber) nähere dich mir und blicke mich an ~ " So verwandelte sie sich [in den] Himmel. Darauf tat die Majestät dieses Gottes einen Blick in ihr Inneres. Sie sagte: "Ach, statte mich aus mit einer Menge~" Da entstanden [...].
150-154. Und Seine Majestät - Leben, Heil, Gesundheit ~ - sprach: "Friedlich ist das Gefilde hier" - da entstand das Opfergefilde. "Ich will Kräuter in ihm wachsen lassen" - da entstand das Binsengefilde. "Ich will es mit allerlei Dingen ausstatten" das sind die immerleuchtenden Sterne.
155-159. Dann schwankte Nut wegen der Höhe, und die Majestät des Re sprach darauf:
"Hätte ich doch Heh-Götter, die sie stützen ~" - so entstanden die Heh-Götter. Und weiter sprach die Majestät des Re: "Du "mein Sohn Schu,
160-164. stelle dich unter (meine) Tochter Nut, und die Heh-Götter sollen mir die Millionen dort hüten, dass sie in der Dämmerung (wiederauf) leben. Nimm sie auf deinen Kopf, damit du sie aufziehst ~ " So entstand (die Sitte), dass man Sohn und Tochter eine Amme beigibt,
165-169. und es entstand (die Sitte), dass ein Sohn von seinem Vater auf sein Haupt gesetzt wird.
Dieser Spruch soll gesprochen werden über (dem Bild einer) Kuh, der Heh-Götter, die vor ihr sind,
und der Heh-Götter, die hinter ihr sind. Ihre Elle vier Handbreit sind aus Farbe,
170-174. eine Neunheit von Sternen ist an ihrem Leib, und ein Schwanz kommt aus ihrem Hinterteil, vor ihren Beinen.' Schu (steht) unter ihrem Bauch, in gelber Farbe ausgeführt; seine Arme (greifen) unter diese Sterne,
175-179. und sein Name ist zwischen sie gesetzt, das heißt Schu selber. Eine Barke, ein Steuerruder und ein Schrein in ihr, die Sonnenscheibe auf ihr und Re in ihr sind vor Schu, neben seiner Hand.
180-184. Ihr Euter ist inmitten ihres linken Beines angebracht, (nur?) die Hälfte davon bemalt inmitten dieses Beines. Folgender (Text steht) außerhalb: "Ich bin, der ich bin,
und ich werde nicht zulassen, dass sie (einen Aufstand) machen" - in rückläufiger Schrift.
185-189. Was unter dieser Barke (geschrieben) ist, die gegenübersteht:
"Du sollst nicht müde werden, mein Sohn" - in rückläufiger Schrift; weiter: "Dein Zustand ist wie der von einem, der immer lebt"; weiter dort: "Dein Sohn bin ich, und Leben, Heil, Gesundheit mögen an jener deiner Nase sein ~ "
190-194. Was hinter Schu (geschrieben) ist, neben seinem Arm: "Hüte sie~" Was hinter ihm (geschrieben) ist, an seiner Seite - in rückläufiger Schrift: Sie treten ein, wenn ich umkehre, Tag für Tag". Was unter dem Arm dieser Figur (geschrieben) ist "Maat. und unter dem linken Bein, hinter ihr: "Alle Dinge sind versiegelt".
195-199. Was über seinem Kopf (geschrieben) ist, unter dem Hinterteil dieser Kuh, und was auf ihren Schenkeln steht: "Der zu seinem Ausgang gehört (?)"Was hinter den beiden Figuren (geschrieben) ist, auf ihren Schenkeln und über ihrem Kopf: "Der Alte im Totenreich. Jubel wird angestimmt, wenn er eingetreten ist".
200-204. Was über dem Kopf dieser beiden Figuren (geschrieben) ist und zwischen ihren Schenkeln: "Duamut(ef), Atum, Stütze des Himmels". Dann sprach die Majestät dieses Gottes zu Thot:
"Rufe mir doch die Majestät des Geb mit folgenden Worten: 'Komm, eile sogleich ~ '''.
205-209. Und die Majestät des Geb kam herbei. Darauf sprach die Majestät dieses Gottes:
Hüte dich wegen deiner Schlangen, die in dir sind ~ Siehe, ich fürchte mich vor ihnen, solange ich dort bin, du aber kennst ihre Zaubermacht. Du sollst auch zu dem Ort eilen,
210-214. an dem mein Vater Nun weilt, damit du ihm sagst: 'Bewache die (Schlangen), die in der Erde und im Wasser sind ~ , Und setze ein Schriftstück auf, welches du an jede Stätte richtest,
an deine Schlangen, welche dort sind: 'Hütet euch, euer Spiel zu treiben mit irgendetwas ~ ,
215-219. Sie wissen, dass ich hier bin, doch gehe ich (auch) für sie auf, und was ihren Bedarf angeht - den wird es geben in diesem Lande bis in Ewigkeit ~ Hüte dich ferner vor jenen Zauberern, die ihre Sprüche kennen, denn (der Gott) 'Zauber' ist selber darin
220-224. doch der, der ihn sich einverleibt, das bin ich ~ Ich brauche mich nicht zu hüten vor der Größe dessen, der vor mir entstanden ist. Ich übergebe sie deinem Sohn Osiris, der ihre Jüngsten hütet und den Wunsch ihrer Ältesten vergessen lässt. Gib ihre Zaubersprüche, die sie nach ihrem Willen gemacht haben,
225-229. der ganzen Welt - als ihre Zauberkräfte, die in ihrem Leib sind ~ " Darauf sprach die Majestät dieses Gottes: "Ruft doch Thot zu mir ~ ", und er wurde sogleich herbeigeholt. Da sprach die Majestät dieses Gottes zu Thot:
230-234. "Seht, ich bin hier im Himmel als meinem Platz. Da ich (auch) Licht und Glanz verbreiten werde in der Unterwelt und in der Insel der Doppelseele, sollst du dort schreiben und sollst die zur Ruhe bringen, die in ihnen sind,
235-239. die wir geschaffen haben und die sich (doch) empörten, die Akeru nämlich, die Gefolgsleute dieses (Gottes) mit unzufriedenem Herz. Du aber sollst an meinem Platz sein, mein Stellvertreter ~ Man soll dich anreden als 'Thot, der Stellvertreter des Re', und (ich) will dich (Boten) aussenden lassen, die größer sind als du" - so entstand jener Ibis des Thot.
240-244. "Ich werde dich deine Hand ausstrecken lassen in Gegenwart von den Urgöttern, die größer sind als du und meine Angelegenheit steht gut, wenn du (das) tust". So entstand der Ibis-Vogel des Thot. "Ich werde dich die beiden Himmel umfangen lassen mit deiner Vollkommenheit und mit deinem Leuchten".
245-249. So entstand der' Mond' des Thot. "Ich will dich die Haunebu zurücktreiben lassen" - so entstand der 'Pavian' des Thot. "Der (du) entstanden bist als mein Wesir, du sollst nun mein Stellvertreter sein ~ Das Gesicht aller, die dich erblicken, ist durch dich geöffnet,
250-254. und alles, was ich geschaffen habe, dankt dir".Ein Mann soll diesen Text über sich selber sprechen, indem er mit öl und Salbe eingerieben ist und die Räucherpfanne mit Weihrauch sich in seinen Händen befindet. Der Rücken seiner Ohren und Hände ist (mit) Natron (eingerieben),
255-259. und Natronkugeln sind in seinem Mund. Seine Kleidung sollen zwei neue Leinengewänder sein, wenn er sich im Überschwemmungswasser gereinigt hat und beschuht ist mit zwei Sandalen, die weiß sind . Ein (Zeichen der) Maat soll auf seine Zunge gemalt sein
260-264. mit der weißen Farbe des Malers . Wenn es der Wunsch des Thot ist, dieses für Re zu lesen,
dann soll er sich reinigen mit neunfacher Reinigung, drei Tage lang, und die Diener der Menschen sollen ebenso (verfahren).
265-269. Wer es liest, soll dieses Bild anfertigen, wie es nach diesem Buch (festgelegt) ist. Dann wird er seine Lebenszeit verbringen inmitten [. . -] vermehrt. Seine Augen werden ihm gehören und alle seine Glieder, seine Schritte werden nicht fehlgehen, so dass die Leute über ihn sagen:
"Er ist wie Re an dem Tag, da er geboren wurde ~"
270-274. Sein Besitz kann nicht gering werden, sein Torweg nicht versperrt sein.
Ein wahres Heilmittel, millionenmal (erprobt) ~ Nun wurde umarmt vom Ältesten (Gott) selber,
und er sprach zu den Göttern, die aus dem Osten des Himmels hervorgingen: "Gebt Lobpreis dem Ältesten Gott, durch den ich entstanden bin ~
275-279. Ich bin es, der den Himmel geschaffen und [ihn] befestigt hat, um die Ba' s der Götter in ihn hineinzusetzen. Ich bin mit ihnen bis an das Ende der Zeit, die von den Jahren erzeugt wird'Zauber' ist mein Ba, er ist älter als das . Der Ba des Schu ist Chnum, der Ba der Zeit ist der Regen,
280-284. der Ba der Finsternis ist die Nacht. Der Ba des Nun ist Re, der Ba des Osiris ist der Widder von Mendes. Die Ba' s des Sobek sind die Krokodile, der Ba von jedem Gott ist in den Schlangen,
285-289. und der Ba des Apophis ist im Ostberg, während der Ba des Re durch die ganze Welt wirkt.
Ein Mensch soll sprechen, damit er seinen Schutz durch Zauber bewirkt: "Ich bin jener reine Zauber, der im Mund und im Leib des Re ist. Ihr Götter, haltet euch fern von mir,
290-294. (denn) ich bin Re, der Leuchtende ~ " Dann sollst du sprechen, wenn du vorbeigehst
in der Dämmerung, im Abendglanz: "Auf dein Gesicht, du Feind des Re
295-299. ich bin sein Ba, der Zauber ~ o Herr der Ewigkeit, der die Zeit geschaffen hat, der du die Jahre der Götter vergehen lässt, in den Re hinabsteigt, Herr seines Gottes und Herrscher dessen, der ihn geschaffen hat mögen die Väter der Götter dich lieben ~ "
300-304. (Du) Zauberer, der rein ist auf seinem Haupt forme eine Frauengestalt, die auf deiner südlichen Seite steht, und forme eine Göttin auf ihr, in ihrer Mitte, (dazu) einen Schlangengott, der auf seinem Schwanz steht, so dass ihre Hand auf seinem Leib ist,
305-309 sein Schwanz (aber) auf der Erde. Thot wird ihm verleihen, dass Lobpreis und Ehre des Himmels auf ihm sind, und Schu streckt ihm seine Arme entgegen, so dass ich gerettet bin vor jenen beiden alten und großen Göttern,
310-314. die im Osten des Himmels wohnen, welche den Himmel hüten und die Erde hüten, mit dauerhaften Geheimnissen. Dann werden sie sagen: "Wie groß ist er, wenn er hervorgeht, um den Nun zu schauen ~". Ein Priester (soll es) rezitieren am 1. und 15. Monatstag, gemäß dieser urzeitlichen Vorschrift.
315-319. Wer diesen Spruch rezitiert, der bleibt lebendig im Totenreich, und größer ist die Ehrfurcht vor ihm als vor denen auf Erden. Wenn sie also deine Namen aussprechen "Zeit und Ewigkeit" dann sollen sie sagen: "Ein Gott [ist er, wahrhaftig] ~";
320-324. dann sollen sie sagen: "Er hat uns erreicht, hier, auf diesem Weg". Ich kenne den Namen jenes Gottes, dessen Gesicht das des Harsaphes ist. Ich bin einer, dem ein Amulett umgebunden ist am Abend, ich bin Re in seiner Neunheit,
325-329. dessen Gefolgsleute Zauberer sind. Ich ziehe vorbei, da ich heil bin, ich gehöre zur Flamme, die der Ba des Feuers ist. Es gibt keine Widersacher unter den Menschen, den Göttern, den Seligen und Verdammten,
330 in allen Dingen und in dieser ganzen Welt.


(Zusatz bei Tutanchamun: )
1-4. Zu sprechen von diesen Göttern, die lebend fortgegangen sind: "Lasst die Götter wissen, deren Hände an ihren Gesichtern sind, dass (sie) ihn passieren lassen auf dem Weg,
5-9. damit er (zu) jener Flamme im Himmel wird. Jeder tüchtige Schreiber, der die Gottesworte kennt, die in seinem Mund sind der wird aus- und eingehen im Himmel. Die (Bewohner) des Westens können ihn nicht aufhalten
10-14. wegen Mangel an Wasser für seinen Mund, und seinen Kopf kann man nicht fortholen als Kuchen. Nicht beugt er seine Arme vor dem (Götter)Kollegium, sondern tritt ein an der Spitze der Verklärten, zusammen mit denen, die auserlesene Sprüche kennen.
15-19. Nicht lässt man irgendeine Untat gelten, die er auf Erden begangen hat; seine Versorgung  kann nicht gering sein, und man wird kein Fangnetz für ihn bereiten. Wenn ihr (den Spruch) irgendeinem Großen oder irgendeinem Seligen gebt, dann sorgt er für den, der kein Brot hat.
Sein Kopftuch wird nicht abgenommen wegen der Ältesten,
20. (denn) sie sehen ihn als Blätter und als . . .


Quelle: "Der ägyptische Mythos von der Himmelskuh: Eine Ätiologie des Unvollkommenen"
Hornung, Erik
http://www.zora.uzh.ch/id/eprint/138421/1/Hornung_1997_Der_aegyptische_Mythos_von_der_Himmelskuh.pdf

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